Dunkelflaute – wenn der Wind schläft und die Sonne Pause macht

 

Dunkelflaute – wenn der Wind schläft und die Sonne Pause macht

„Dunkelflaute“ klingt erst mal wie ein düsterer Buchtitel. Ist es aber nicht. Es ist ein ganz handfestes Problem in der Energiewelt: Phasen, in denen weder die Sonne scheint noch der Wind weht. Sprich – die beiden wichtigsten Quellen erneuerbarer Energie in Mitteleuropa liefern kaum Strom.

Klingt harmlos? Ist es nicht. Denn genau dann zeigt sich, wie stabil und flexibel unser Energiesystem wirklich ist.


Was genau ist eine Dunkelflaute?

Kurz gesagt: ein Zeitraum mit wenig Wind und kaum Sonneneinstrahlung. Meist im Winter. Da ist die Sonne sowieso schwach und oft verdeckt, und wenn gleichzeitig Hochdrucklagen das Land lahmlegen, drehen sich die Windräder kaum.

Das Ergebnis: Photovoltaik liefert fast nichts, Windkraft ebenfalls. Der Strombedarf aber bleibt hoch – Heizung, Beleuchtung, Industrie. Genau da entsteht das Spannungsfeld.


Warum die Dunkelflaute so kritisch ist

Unser Energiesystem basiert zunehmend auf erneuerbaren Quellen. Das ist gut, aber auch anfällig. Denn Sonne und Wind lassen sich nicht „anwerfen“, wenn man sie gerade braucht.

In einer Dunkelflaute müssen deshalb andere Quellen einspringen: Speicher, Gaskraftwerke, manchmal auch Kohle oder Atomstrom-Importe. Das ist weder klimafreundlich noch günstig.

Ein Vergleich: Stell dir vor, du hast ein Café, das nur von zwei Stammgästen lebt. Einer kommt nie im Winter, der andere nur bei Windstille. Schwierig, davon die Miete zu bezahlen.


Strategien gegen die Dunkelflaute

Die Lösung ist kein einzelner Trick, sondern ein Puzzle aus vielen Teilen:

  • Stromspeicher: Batterien, Pumpspeicherwerke oder neue Technologien wie Wasserstoff.

  • Netzausbau: Strom aus Regionen holen, wo gerade mehr produziert wird (z. B. Offshore-Wind).

  • Flexible Verbraucher: Industrieprozesse oder Wärmepumpen, die Strom dann nutzen, wenn er vorhanden ist.

  • Reservekraftwerke: Fossil oder perspektivisch vielleicht auch mit grünem Gas.

  • Energieeinsparung: Klingt banal, ist aber immer noch die günstigste Lösung.


Persönliche Gedanken

Ich erinnere mich an den Winter 2021. Draußen lag Schnee, der Himmel bleigrau. Strompreise explodierten. In den Nachrichten hieß es: „Dunkelflaute!“ Damals habe ich das erste Mal richtig begriffen, was es heißt, wenn Sonne und Wind gemeinsam streiken.

Und ehrlich: Es ist ein bisschen unheimlich. Man merkt, wie sehr wir inzwischen auf ein stabiles Energiesystem angewiesen sind. Gleichzeitig macht es auch Hoffnung – weil genau in diesen Schwachstellen klar wird, wo wir nachlegen müssen.


FAQ zur Dunkelflaute

Wie lange kann eine Dunkelflaute dauern?
Von wenigen Stunden bis zu zwei Wochen. Besonders hart sind längere Phasen im Winter.

Gibt es Dunkelflauten nur in Deutschland?
Nein, das Phänomen betrifft ganz Mitteleuropa. Aber die Häufigkeit und Intensität unterscheiden sich je nach Region.

Kann man Dunkelflauten vorhersagen?
Meteorologisch ja, ziemlich zuverlässig sogar. Energiesysteme können sich also vorbereiten.

Reicht Solarstrom im Sommer nicht aus, um alles auszugleichen?
Leider nein. Speicher reichen bisher nicht aus, um Sommerüberschüsse in den Winter mitzunehmen.

Welche Rolle spielt Wasserstoff?
Eine große – zumindest in der Theorie. Überschüssiger Strom könnte in Wasserstoff umgewandelt und später in Gaskraftwerken genutzt werden. Die Technik steckt aber noch in der Aufbauphase.

Wird die Dunkelflaute unser Stromnetz zum Kollaps bringen?
Nein, wenn rechtzeitig investiert wird. Ohne Ausgleichsmechanismen wäre das Risiko aber real.


Labels: Dunkelflaute, erneuerbare Energien, Stromnetz, Energiewende, Speichertechnologien, Windkraft, Photovoltaik, Energieversorgung

Meta-Beschreibung: Was bedeutet „Dunkelflaute“ für die Energiewende? Ein realistischer Blick auf Ursachen, Folgen und Lösungen – mit persönlichen Eindrücken und ausführlicher FAQ.





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